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Samstag
06.08.2005

Das deutsche Kartellamt will die Übernahme des grössten deutschen TV-Konzerns ProSiebenSat.1 durch den Verlag Axel Springer genau unter die Lupe nehmen. Die Behörde interessiert sich vor allem für die Folgen auf den TV-Werbemarkt. Kartellamtspräsident Ulf Böge kündigte am Freitag in Bonn weiter an, dass auch die Konsequenzen der Übernahme für den Lesermarkt für Kaufzeitungen untersucht würden. Eine Anmeldung für die Übernahme sei noch nicht beim Kartellamt eingegangen, sagte eine Sprecherin. Die beteiligten Unternehmen hätten diese aber für die kommenden Tage angekündigt.

Eine erste Einschätzung der Übernahme wollten die Kartellwächter nicht geben. Die kartellrechtliche Prüfung könne erst beginnen, wenn alle Fakten auf dem Tisch lägen. Der Verlag Axel Springer hatte angekündigt, für knapp 2,5 Mrd. Euro die Mehrheit an ProSiebenSat.1 übernehmen zu wollen. Mit der geplanten Verschmelzung entsteht Deutschlands zweitgrösster Medienkonzern, der mit Zeitungen wie «Bild» und «Welt» sowie den Sendern ProSieben und Sat.1 eine erhebliche Marktmacht erlangt.