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Sonntag
20.11.2005

Das deutsche Kartellamt hat Bedenken gegen den Kauf des führenden deutschen TV-Unternehmens ProSiebenSat.1 durch den Axel-Springer-Verlag. Die Voraussetzungen seien gegeben, den Zusammenschluss zu untersagen. Nach Auffassung der Behörde würden sich durch das Zusammengehen die Wettbewerbsbedingungen auf dem Fernsehwerbemarkt verschlechtern, weil Springer mit dem Medienkonzern Bertelsmann gleichzöge. Mit Axel Springer und der RTL-Mutter Bertelsmann würden sich aus Sicht der Behörde zwei «symmetrische Konzerne» gegenüberstehen, die sich keinen Wettbewerb mehr liefern würden, wie Springer am Freitag mitteilte.

Darüber hinaus führe der Zusammenschluss zur Verstärkung einer marktbeherrschenden Stellung der Axel Springer AG auf dem Lesermarkt für Kaufzeitungen («Bild») und auf dem Markt für Anzeigen in bundesweiten Tageszeitungen. «Wir sind nach wie vor zuversichtlich, dass der Zusammenschluss gelingt», erklärte eine Springer-Sprecherin. Innerhalb einer bestimmten Frist könne das Unternehmen die Bedenken des Kartellamts ausräumen. Der Konzern hatte die Übernahme von ProSiebenSat.1 im August angekündigt. Springer will sich die TV-Gruppe knapp 2,5 Mrd. Euro kosten lassen.