Der Streit um das TV-Vermarktungsmodell der Deutschen Fussball Liga (DFL) geht in eine weitere Runde. Am Freitag hat das Bundeskartellamt den Vorschlag der DFL, die Free-TV-Auswertung der Bundesliga-Spiele lediglich im Digital-Fernsehen zu zeigen, abgelehnt. Das bestätigte eine Sprecherin des Bundeskartellamts gegenüber dem Medienmagazin DWDL.
Das von der Liga vorgeschlagene Modell sah vor, dass die Zusammenfassungen der Höhepunkte der jeweiligen Spiele im bundesligaeigenen digitalen Fernsehkanal jeweils zwischen 19:30 und 20 Uhr frei empfangbar zu sehen sein sollen. Da allerdings laut Angaben des Bundeskartellamts derzeit lediglich 40 Prozent der Haushalte digitales Fernsehen empfangen, sieht die Behörde in diesem Modell noch keine angemessene Verbraucherbeteiligung, die verlangt wird, damit das Kartell der Zentralvermarktung der Liga auch weiterhin genehmigt werden kann. Eine Umrüstung auf ein digitales Fernsehsignal sei zudem für den Verbraucher mit Kosten verbunden.
Bei dem Streit geht es um 500 Millionen Euro im Jahr während der nächsten sechs Jahre. Dieses Geld erhält die DFL dafür, dass nur die kostenpflichtigen TV-Sender die Spiele vor 22 Uhr ausstrahlen dürfen. Das Bundeskartellamt will hingegen, dass die Höhepunkte der Spiele vor 20 Uhr gezeigt werden müssen. - Mehr dazu: Deutsches Kartellamt in der Fussballkritik
Samstag
16.08.2008