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Montag
06.02.2006

Nachdem im Libanon bei Protesten infolge der Mohammed-Karikaturen auch die Schweizer Fahne verbrannt wurde, hat Aussenministerin Micheline Calmy-Rey mit dem libanesischen Premier und dem Aussenminister telefoniert. Wie das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Montagabend schreibt, wurde Calmy-Rey bei den beiden Regierungsvertretern in Beirut vorstellig. Die Gesprächspartner hätten die Gewalt verurteilt. Weiter versicherten sie der Schweizer Aussenministerin am Telefon, sie würden alles daran setzen, um die Sicherheit der Schweizer Bürgerinnen und Bürger sowie der schweizerischen Institutionen im Libanon zu garantieren.

Das EDA habe bislang keine «präzisen Angaben, wer die Demonstranten waren», sagte EDA-Pressesprecher Jean-Philippe Jeannerat auf Anfrage der Schweizerischen Depeschenagentur SDA zu dem Vorfall vom Sonntag. «Wir wissen auch nicht, ob die Schweizer Fahne absichtlich verbrannt worden ist, oder ob es sich um eine Verwechslung mit der dänischen Flagge gehandelt hat.» Sie seien daran abzuklären, was in Beirut geschehen sei, so Jeannerat weiter. Bisher wurden laut dem EDA keine direkten Drohungen gegen schweizerische Einrichtungen oder Interessen verzeichnet. Seit Beginn des Streits stehe das Aussenministerium in ständigem Kontakt mit seinen Vertretungen im Ausland.