Die Autoren einer Sexkarikatur des spanischen Prinzenpaares Felipe und Letizia sind von einem Madrider Gericht zu Bussen von je 3000 Euro verurteilt worden. Die Autoren hatten das Paar auf der Titelseite der Satirezeitschrift «El Jueves» beim Liebesakt dargestellt und dem Kronprinzen die Worte in den Mund gelegt: «Stelle Dir vor, Du wirst schwanger. Es wäre das erste Mal in meinem Leben, dass ich etwas getan hätte, das Arbeit ähnelt.» Die Zeichnung sei objektiv beleidigend für den Thronfolger und seine Frau, entschied der Nationale Gerichtshof am Dienstag. Die Staatsanwaltschaft hatte Geldstrafen von je 6000 Euro gefordert.
Der Zeichner Guillermo Torres und der Texter Manel Fontdevila kündigten Berufung an. Sie betonten, sie hätten sich mit der Karikatur nicht über die Royals lustig machen wollen, sondern über eine von der Regierung beschlossene Babyprämie von 2500 Euro pro Kind. Das Gericht wies dieses Argument zurück und betonte, zu einer Kritik der Babyprämie hätte es der Darstellung des Prinzenpaars nicht bedurft. Die Autoren kündigten an, dass sie in Zukunft auch weiterhin Karikaturen von Mitgliedern des Königshauses veröffentlichen werden. «Wir haben nichts Böses getan», sagte der Texter Fontdevila.
Der Skandal um die Karikatur hatte auch eine Debatte über die Privilegien des Königshauses ausgelöst. Nach spanischem Recht kann eine Verunglimpfung der Monarchie mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden. Die Staatsanwaltschaft legte den Angeklagten jedoch «nur» Beleidigung zur Last.
Dienstag
13.11.2007