Der langjährige Leiter des Medieninstituts der Schweizer Presse, Kari Lüönd (60), «wird sein Mandat auf Ende 2005» beenden. Da das Medieninstitut diverse Ausbildungskurse ausbauen will, müsse die Leitung künftig im Vollamt besorgt werden, Kari Lüönd strebe ein solches nicht an, schreibt der Verband dazu. Daniel Kaczynski, Geschäftsführer der Schweizer Presse: «Wir haben bereits letztes Jahr zusammen dieses Thema angeschnitten. Kari Lüönd war sehr stark ins Tagesgeschäft involviert, was wahrscheinlich etwas zu viel Administration für seinen Geschmack war», sagte er gegenüber dem Klein Report am Donnerstag. «Um es ganz klar zu sagen: Kari Lüönd will sich ganz und gar nicht auf das Altenteil begeben. Ganz im Gegenteil. Er hat so wieder mehr Kapazität für andere Projekte, publizistischen Projekte.»
Kari Lüönd, der soeben seinen 60. Geburtstag gefeiert hat, will wieder vermehrt zur Feder greifen, wie er gegenüber dem Klein Report sagte: «Ich will meine Sachen machen ..., vor allem Bücher schreiben. Das heisst, ich übernehme komplexe Aufgaben im Bereich Corporate Communications.» Ein Beispiel für die massive Zunahme der administrativen Aufgaben nannte Lüönd die Reform der Diplomkurse: «Das Volumen der Teilnehmenden hat sich hier um Faktor 1,5 gesteigert. Am Ende des Reformprozesses wird es eine Verdoppelung, wenn nicht gar eine Verdreifachung geben», sagte er. «Zu den vielen Aufgaben gehörte unter anderem auch, die Dozenten zu rekrutieren, coachen und motivieren, aber auch die Kursteilnehmenden zu beraten; all das nimmt logischerweise sehr viel Zeit in Anspruch.» Hinzu kommt gemäss Lüönd, dass die Kursleitung in Zukunft inhouse beim Medieninstitut gemacht werden soll.
Der Schweizer Presseverband bedauert den Abgang sehr. Kaczynski: «Dass Kari Lüönd uns verlässt ist ausserordentlich schade für uns. Er ist einzigartig und schwer zu ersetzen», fügte er an. «Wir haben jetzt auf unserer Homepage http://www.schweizerpresse.ch das Stellenprofil aufgeschaltet.»
Lüönd hat 1998 die Leitung des Medieninstituts übernommen. Er hat unter anderem die Dreikönigstagung und andere regelmässige Fachtagungen eingeführt und für den Verband weitere Dossiers im Bereich Aus- und Weiterbildung, Qualitätsförderung und Ethik betreut, darunter die Reform der kaufmännischen Grundausbildung und die Verleger-Vertretung bei der stark expandierenden Journalistenschule MAZ in Luzern.
Donnerstag
09.06.2005