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Dienstag
15.11.2011

Die Bilanz der am Dienstag durchgeführten Konferenz Berufsbildung Zürich zeigt, dass insbesondere internationale Firmen, Grossbetriebe und öffentliche Verwaltungen zu wenig Lehrlinge in der Information and Communication Technology (ICT) ausbilden. Deshalb haben Bildungsdirektorin Regine Aeppli und Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung, Bildung und Organisationen der ICT-Arbeitswelt ein Drei-Punkte-Programm verabschiedet:

So soll erstens durch eine «klare und längerfristig angelegte Kommunikationsstrategie» der Stellenwert der ICT bei Jugendlichen - namentlich bei jungen Frauen -, Quer- und Wiedereinsteigenden sowie Eltern, Berufsberatenden, Lehrpersonen und Personalverantwortlichen in Unternehmen im Kanton Zürich erhöht werden. Zweitens soll die ICT in der Schule «fassbar und erfahrbar» gemacht werden. Die fachdidaktisch abgestützten Leitlinien für guten und lernwirksamen NaTech-Unterricht sowie für überfachliche Themen im Bereich «Natur und Technik» für alle Stufen der Volksschule sollen auch die ICT beinhalten. «Verbesserungen in der Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen in diesem Bereich sind notwendig», waren sich die Konferenzteilnehmer einig.

Der dritte Punkt sieht vor, den Zugang zu den ICT-Berufen zu fördern. «Da der ICT-Beruf im Vergleich zu vielen anderen Berufsfeldern immer noch relativ jung ist, gibt es kaum Schweizer Vorbilder und zum Teil falsche Vorstellungen von diesen Berufen. Deshalb sollen Zürcher ICT-Vorbilder mit ihren Produkten bzw. Leistungen sichtbar gemacht werden», wurde an der Konferenz Berufsbildung Zürich vereinbart. Auch soll der Quereinstieg von geeigneten Personen gefördert und vereinfacht werden.

Im Kanton Zürich sind derzeit rund 41 000 Informatikerinnen und Informatiker voll- oder teilzeitig in rund 3800 Betrieben tätig. Bis in rund fünf Jahren werden über 200 000 Personen im ICT-Berufsfeld arbeiten. Das sind fast doppelt so viele wie im Bankensektor. Angesichts der Entwicklung und Bedeutung der Branche zeichnet sich ein Mangel an Fachkräften ab. Eine Analyse von ICT-Berufsbildung Schweiz schätzt, dass es bis ins Jahr 2017 gesamtschweizerisch einen Rekrutierungsbedarf von 72 000 Personen gibt. Zu befürchten ist gemäss Branchenkennern ein Mangel von 32 000 Fachkräften, ein Viertel davon im Kanton Zürich.