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Donnerstag
14.09.2006

Die vor drei Wochen aus achtjähriger Gefangenschaft entkommene Natascha Kampusch hat einen Bericht des Hamburger Magazins «Stern» bestritten, wonach sie in diesem Jahr zusammen mit ihrem Entführer im Skigebiet des Semmering gewesen sei. Der Wiener «Kronenzeitung» sagte die 18-Jährige am Donnerstag, der Bericht sei «Blödsinn». Kampusch versicherte nach Angaben des Blattes: «Ich war nie Ski fahren. Wer sagt so was?» Das Skigebiet Semmering liegt rund 100 Kilometer südwestlich von Wien. «Ich war niemals am Semmering; das ist Blödsinn.»

Der «Stern» berichtete unter Berufung auf Angaben eines Ermittlers, Kampusch habe Anfang 2006 mit ihrem Entführer Wolfgang Priklopil einen Ausflug in das bei den Wienern besonders populäre Skigebiet gemacht. Bei einer Verkehrskontrolle der Polizei habe sie sich darüber hinaus nicht zu erkennen gegeben. Nach Angaben der «Kronenzeitung» wird das grösste österreichische Boulevardblatt zurzeit mit Briefen und E-Mails von angeblichen Zeugen überhäuft, die Kampusch und ihren Entführer in den vergangenen Monaten gesehen haben wollen.

«Es ist die Stunde der Anhänger von Verschwörungstheorien und der notorischen Gerüchte-Erzähler», schreibt das Blatt in einem Kommentar. Unter anderem erwähnt die «Krone» einen 70-jährigen Rentner aus Oberösterreich, der behauptete, Kampusch noch am 1. August in einem Supermarkt gesehen zu haben. Der bisherige Medienberater der jungen Frau, Dietmar Ecker, hat nach Angaben seines Büros am Wochende sein Mandat niedergelegt. Ecker selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.