Die Unaxis-Grossaktionäre dürften sich spätestens an der Generalversammlung (GV) am 26. April kräftig in die Haare geraten. Laut Unaxis-Grossaktionär Ronny Pecik kommt es an der GV zum grossen Kräftemessen mit der Gründerfamilie Anda-Bührle. Die österreichischen Industriellen Ronny Pecik und Mirko Kovats mit ihrer Beiteiligungsgesellschaft Victory AG wollen die Kontrolle über den Industriekonzern Unaxis. Sie hatten vor wenigen Tagen der Ihag-Holding der Gründerfamilie ein Kaufangebot für deren Aktien vorgelegt. Diese hat aber abgelehnt. Aufgeben wollen Pecik und Kovats nicht. «Wir investieren nicht 550 Mio. Franken, um wenige Wochen später zu sagen, es war leider nichts», sagte Pecik in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» (Samstagausgabe). Victory hält 19,74% der Stimmrechte an Unaxis. Zudem sind sie im Besitz von Call-Optionen, die zum Erwerb von weiteren 5,66% berechtigen.
Damit dürfte es an der GV zum Showdown zwischen den beiden Lagern kommen. Traktandiert ist die Abschaffung der Ausnahmeklausel (Opting-out). Wegen der Klausel kann ein Käufer heute mehr als ein Drittel der Aktien erwerben, ohne den übrigen Aktionären ein öffentliches Übernahmeangebot mindestens zum Börsenkurs unterbreiten zu müssen. Pecik geht davon aus, «dass im Interesse aller Aktionäre» das Opting-out angenommen wird. Wenn nicht, dürften rund um Unaxis bald die Juristen das Sagen haben. «Sollte man uns dazu zwingen, werden wir den Rechtsweg beschreiten», gibt sich Pecik kämpferisch. Siehe auch: Waadtländer Kantonalbank erhöht Anteil bei Unaxis
Sonntag
10.04.2005