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Dienstag
31.05.2005

Im Kampf gegen Software-Piraterie kommen vermehrt private Nutzer - und dabei vorab Jugendliche - ins Visier. Der Branchenverband Business Software Alliance (BSA) sieht hier Potenzial zur Verminderung von illegaler Computersoftware. Es gehe aber nicht darum, die Nutzer zu kriminalisieren, sagte Georg Herrnleben, BSA-Regionalmanager Zentraleuropa, am Dienstag an einer Medienkonferenz in Zürich. Vielmehr wolle der Verband den Dialog aufnehmen und den Respekt für das Produkt und für die Menschen fördern, die das Produkt entwickelt haben. Die BSA schätzt, dass in der Schweiz etwa 30% der durch Raubkopien verursachten Schäden auf die privaten Nutzer zurückzuführen sind. Der Schaden in der Schweiz wird auf 386 Mio. Franken beziffert, wie die BSA bereits Mitte Mai bekannt gab.

Zudem will die BSA Unternehmer vermehrt für das Problem sensibilisieren. Dies umso mehr, als sie für die Nutzung nicht lizenzierter Software in ihrem Betrieb zivil- und strafrechtlich haftbar gemacht werden können. Bei einer Verurteilung drohen gemäss BSA Geldstrafen von bis zu 100 000 Franken und Freiheitsstrafen von bis zu 3 Jahren. Allerdings ist in der Schweiz die Zahl der Fälle rückläufig, wie Herrnleben ausführte. Seit Januar seien 24 Fälle in Untersuchung, das seien etwa 10% weniger als im vergangenen Jahr. 2004 ist es in 10 Fällen mit einer Schadenssumme von 800 000 Franken zu einem juristischem Nachspiel gekommen.