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Freitag
17.02.2006

Der österreichische Aktionär ACM hat die Mehrheit am traditionsreichen hessischen Kamerahersteller Leica Camera übernommen. Die Wiener Socrates Privatstiftung der Grossaktionärsfamilie Kaufmann halte über die ACM 50,04 Prozent der Anteile an Leica, teilte das Unternehmen am Freitag mit. ACM hatte seine Beteiligung bei dem angeschlagenen Unternehmen im Zuge eines Kapitalschnitts erst im September auf 35,8 Prozent aufgestockt. «Wir gehen davon aus, dass die zugekauften Aktien aus dem Streubesitz stammen», sagte ein Leica-Sprecher.

Der zweite Leica-Camera-Grossaktionär, der französische Luxusartikelkonzern Hermes, habe keine Reduzierung seines Anteils von zuletzt 36,2 Prozent gemeldet. Hermes-Finanzchefin Mireille Maury hatte vorige Woche erklärt, Leica erhole sich zusehends. Die beiden Grossaktionäre hatten die Kapitalerhöhung im Sommer voll getragen, mit der Leica sich gut 20 Mio. Euro für seine Sanierung besorgt hatte. Das Unternehmen hatte den Boom der Digitalfotografie verpasst und will nun mit neuen Produkten in die Erfolgsspur zurückkehren.

In den ersten sechs Monaten (bis Ende September) 2005/06 hatte Leica den Umsatz um 6,7 Prozent auf 48 Mio. Euro gesteigert. Der Verlust ging um 2,8 Mio. auf 4,6 Mio. Euro zurück. Mit einem Gewinn rechnet Leica erst wieder für das Geschäftsjahr 2006/07. - Mehr dazu: Leica will 2007 profitabel sein, Neustart für Kamerahersteller Leica und Leica steckt in tiefroten Zahlen