Youtube, Skype oder das Internet-TV Zattoo leiten riesige Datenmengen durchs Internet. Auf der globalen Datenautobahn sorgen sie damit für Engpässe. Nun denken die Kabelnetzbetreiber in der Schweiz darüber nach, den Verkehr für gewisse Anbieter einzuschränken. An der Jahrestagung der Kabelnetzbetreiber vom Dienstag in Bern hat der Branchenverband Swisscable den Auftrag erhalten, die Situation zu analysieren und Massnahmen vorzuschlagen, wie der Verband mitteilte.
Das Herunterladen von Videos oder die Übertragung von Internet-TV brauche ein Vielfaches der Kapazität, die für das Öffnen einer Website oder das Verschicken von E-Mails nötig sei. Trotzdem werden die Internet-Anbieter im Schweizer Kabelnetz gleich behandelt, ihre Daten gleichbereichtigt durchgeleitet. Eine denkbare Lösung sei, hiess es in Bern, Internet-Portale mit unterschiedlichen Angeboten zu schaffen, wie Swisscable-Geschäftsführerin Claudia Bolla-Vincenz an der Tagung erläuterte. Wer auf Youtube, Skype oder Zattoo verzichtet, belaste das Netz weniger und müsste darum für sein Abonnement auch weniger bezahlen.
Diese Lösung sei in Frankreich bereits umgesetzt und werde weltweit diskutiert. Eine andere Möglichkeit sei, jene Anbieter stärker zur Kasse zu bitten, welche grosse Datenmengen ins Internet einspeisen; eine Variante, die in den USA schon praktiziert werde. In der Schweiz werde es aber Monate dauern, bis Lösungen auf dem Tisch lägen, und Jahre, bis diese umgesetzt würden. Um bis dahin mit der rasch wachsenden Datenflut fertig zu werden, bauten die Schweizer Kabelnetzbetreiber ihre Infrastruktur zügig aus, erklärte die Swisscable-Geschäftsführerin weiter.
Dienstag
06.11.2007