Massimo Rocchi soll sich bei einem Auftritt im Schweizer Fernsehen SRF antisemitisch geäussert haben. Deshalb reichte der Zürcher Anwalt David Gibor im Auftrag eines sich betroffen fühlenden Juden Strafanzeige gegen den Schauspieler und Komiker ein. Dies berichtet 20 Minuten online am Donnerstag.
Rocchi war am 23. März 2013 zu Gast in der Sendung «Sternstunde Philosophie». Er diskutierte mit Moderator Juri Steiner eine Stunde lang über die Schweiz und ihren Humor. Im Verlauf des Gesprächs sprach Steiner die Analyse des Humors durch den Vater der Psychoanalyse, Sigmund Freud, an. Für diesen sei der Witz eine Technik des Unbewussten, die letztlich zum Lustgewinn führe.
Rocchi störte sich am Begriff Gewinn. Auf der Bühne gehe es nicht um Gewinn, es sei kein Spiel, wo man gewinnen könne. «Bei jüdischem Humor gibt es immer Zinsen, die er verdienen will. Der Jude macht oft Humor, um zu zeigen, dass er Jude ist und dass er Humor hat und dass er nahe zu Gott ist», äusserte der Kabarettist die Passage, die ihm nun ein Strafverfahren einbrachte.
Mit diesen Worten habe Rocchi die Strafnorm gegen Rassendiskriminierung verletzt, sagte Anwalt Gibor gegenüber 20 Minuten online. Er bediene sich damit eines alten Klischees des geldgierigen Juden.
Der Kabarettist zeigte sich vom Rassismusvorwurf betroffen. Wer ihn und seine Programme kenne, wisse, dass er zu keinem Zeitpunkt Menschen wegen ihrer ethnischen Herkunft oder Religion herabgesetzt oder diskriminiert habe, schrieb Rocchi in einer Mitteilung.