Durch die Intervention des Condé Nast Verlags wurde die relaunchte Juli-Nummer vom Marquard Media People-Magazin «Celebrity» vom Markt genommen. Grund dafür ist eine am vergangenen Freitag erlassene einstweilige Verfügung des Condé Nast Verlags, wie der Branchendienst «w&v» mitteilt. Condé Nast wirft «Celebrity» Diebstahl geistigen Eigentums vor. Konkret geht es darum, dass in der Juli-Ausgabe von «Celebrity» ein Foto aus einer exklusiv für Condé Nast produzierten Strecke mit Angelina Jolie und ihrem Sohn Maddox schlichtweg eingescannt und zum Teil des redaktionellen Inhalts gemacht worden ist. Die Bilder waren zuvor in der amerikanischen «Vanity Fair» erschienen.
Zugleich wurde die G+J-Zeitschrift «Gala» abgemahnt. Hier lautet der Vorwurf, die ausführliche Zusammenfassung eines Interviews mit Brad Pitt, das er kurz zuvor der amerikanischen Ausgabe von «GQ» gegeben hatte, habe den Eindruck erweckt, der Schauspieler habe mit «Gala» gesprochen.
Condé Nast-Geschäftsführer Bernd Runge sagte zu «w&v»: «Wir führen unsere Titel als Marken. Wir nutzen deshalb alle rechtlichen Mittel, so beschränkt sie auch sind beim Schutz geistigen Eigentums, um uns gegen Urheberrechtsverletzungen und Kopierwahn zu wehren.» Der momentane Trend vieler Verlage, sich fremden geistigen Eigentums ohne jede Scham zu bedienen habe in Deutschland ein Ausmass erreicht, das nicht mehr toleriert werden könne, erklärt Runge weiter. Bei Marquard Media zeigt man sich laut «w&v» erstaunt sowohl über den Tonfall als auch den späten Zeitpunkt der Massnahme. «Wir wollten sicher niemandes Rechte verletzen», sagte Geschäftsführer Albrecht Hengstenberg, der von einem «Bild-Zitat» spricht. Die Massnahme dürfte Marquard Media nicht allzu weh tun, erscheint doch die August-«Celebrity» bereits am 16. Juli.
Mittwoch
13.07.2005