Die deutsche Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) hat erstmals Jugendschutzfilter für das Internet testen lassen und dabei erhebliche Defizite festgestellt. Ihre Effizienz sei insgesamt zu gering, insbesondere bei der Blockade unzulässiger Darstellungen von Gewalt, rechtsextremer Websites oder anderer jugendschutzrelevanter Angebote (z. B. Suizidforen, Glücksspiele), teilte das Gremium am Donnerstag mit. Die getesteten Filtersysteme hätten anderseits ein inakzeptables Mass an Overblocking aufgewiesen: «Sie sperren zu viele Inhalte, die eigens für Kinder und Jugendliche gemacht sind», kritisiert die KJM.
Der KJM-Vorsitzende Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring bedauert laut Mitteilung, «dass der KJM noch kein Jugendschutzfilter vorgelegt wurde, der den gesetzlichen Anforderungen genügt». Somit könne die KJM den Eltern noch kein Filterprogramm empfehlen: «Die KJM hält wirksame Filtersysteme für eine wichtige Schutzmassnahme im Internet. Wir setzen darauf, im Dialog mit der Internetbranche zu anerkennungsfähigen Lösungen zu kommen.» Filter seien jedoch generell nur als flankierende Massnahme für den Jugendschutz geeignet, betont Ring.
Donnerstag
01.03.2007