Die Umwandlung der jüdischen Wochenzeitschrift «Aufbau» in ein Monatsmagazin ist nach den Worten von Chefredaktor Yves Kugelmann geglückt. «Diese Woche wird die Februar-Ausgabe an die zu 90% im Ausland lebenden Abonnenten der Zeitschrift verschickt», erklärte er im Gespräch mit dem Klein Report am Mittwoch. «Sehr zufrieden» ist die Jüdische Medien AG (JMAG) auch mit dem Anzeigenaufkommen. Die Herausgeberin des Blattes verantwortet daneben auch die Zeitschrift «Tachles».
Ziel von Yves Kugelmann und dem früheren «Aufbau»-Chefredaktor Andreas Mink, der von der JMAG übernommen worden ist und weiterhin aus New York berichtet, ist eine Auflage von 5000 Exemplaren. Eine Mailaktion für neue Abonnenten ist im November bereits angelaufen, doch wurde sie nicht breit gestreut, erklärt Kugelmann ergänzend: «Wir wollen es ruhig angehen, klein anfangen und eine stabile Leserschaft erreichen.» Wichtiger sei ihm die Kontinuität und die Nachhaltigkeit der interkonfessionellen Debatte. Ausserdem will der Chefredaktor im deutschsprachigen Europa eine jüngere Leserschaft an das Magazin binden, denn die bisherige Abonnentenschicht sei überaltert.
Im Mittelpunkt der ersten Monatsausgabe, die 32 Seiten umfasst und 4 bezahlte Anzeigenseiten enthält, stehen die Gedenkfeiern zum 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Ferner lesen die Abonnenten Beiträge über ethische Probleme der Soldaten in Israels Armee, einen Aufsatz des Theologen Hans Küng über die geschichtlichen Umbrüche bei den drei abrahamischen Religionen sowie ein Interview mit dem in Berlin lebenden Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger Imré Kertész. Alt-Bundespräsident Johannes Rau schreibt über «Deutschlands Mitverantwortung für Israel». Laut Kugelmann will «Aufbau» weiterhin eine Autorenzeitung bleiben und so die Tradtion des 1934 gegründeten Blatts pflegen.
Mittwoch
26.01.2005