Tatiana Mukakibibi (42), eine ehemalige Moderatorin und Produzentin des staatlichen Radio Rwanda, ist von einem Volksgericht in Ruanda am 6. November vom Vorwurf des Völkermords freigesprochen worden. «Die Journalistin war elf Jahre ohne Prozess in Haft», teilte Reporter ohne Grenzen am Mittwoch mit. Mukakibibi konnte am 10. November zu ihrer Familie zurückkehren.
«Mukakibibi war elf Jahre schuldlos im Gefängnis. Wir sind sehr froh, dass dieser tragische Fall abgeschlossen ist und hoffen, dass die Journalistin nun mit ihrer Tochter, die heute ein Teenager ist, ein normales Leben führen kann», schreibt Reporter ohne Grenzen zum Fall. «Nach einer dreistündigen Anhörung sprach ein Gacaca (Volksgericht) in Kimegeri in der südlichen Provinz Ruhango Mukakibibi frei vom Vorwurf des Völkermords, sowie der Planung von und der Beteiligung an Völkermord und dem Verteilen von Waffen in Kimegeri in der Zeit von April bis Juli 1994», heisst es weiter.
Eine Reihe von Entlastungszeugen hätten ausgesagt, dass sich Mukakibibi nicht in Kimegeri aufgehalten habe, als die Präsidentengarde Waffen verteilte, die für den Völkermord genutzt wurden. Auch sei sie nicht, wie ihr vorgeworfen wurde, am Mord an Eugène Bwanamudogo beteiligt, einem Tutsi-Journalisten, der Beiträge für das Landwirtschaftsministerium produziert hatte. Mukakibibi hatte stets ihre Unschuld beteuert.
Mittwoch
14.11.2007