Medienschaffende in der Schweiz verdienen im Schnitt pro Monat 7200 Franken brutto, wobei mehr als ein Drittel der Einkommen seit dem Jahr 2004 stagnieren, acht Prozent sogar gesunken sind. Dies hat eine repräsentative Studie der Medienverbände Impressum, Comedia, SFJ, SSM und SGB ergeben, wie diese am Mittwoch bekannt gaben. Am höchsten seien die Monatslöhne von Journalistinnen und Journalisten in den Kantonen Zürich (7640 Franken) und Basel Stadt (7430 Franken), am tiefsten im Tessin (6190 Franken).
Aus der detaillierten Studie werde ersichtlich, dass im Journalismus Berufserfahrung noch immer höher gewertet werde als eine formelle Ausbildung, heisst es weiter. So verdienen Medienschaffende mit zehn Berufsjahren ein Drittel mehr als Berufskollegen mit nur zwei Jahren Berufserfahrung. Im Vergleich dazu nehme sich der Lohnunterschied zwischen Journalisten mit Universitätsabschluss und solchen mit Berufslehre mit acht Prozent gering aus, heisst es weiter.
Besonders schlecht haben sich laut der Studie die Einkommensverhältnisse der freischaffenden Journalisten entwickelt. Die Gewerkschaften führen «diese besorgniserregende Entwicklung» auf die 2004 erfolgte Kündigung des Presse-Gesamtarbeitsvertrages (GAV) zurück. Entsprechend messen 73 Prozent der Medienschaffenden einem GAV eine grosse Bedeutung für die Branche zu. - Die Studie ist verfügbar unter: http://www.lohnstudie.ch
In einem Bericht im Comedia-Magazin «M» liefert der freie Journalist Daniel Bouhafs dazu einige illustrative Details. So sei es kaum möglich, als Journalist auf einen höheren Tagesansatz als 500 Franken zu kommen, hat er herausgefunden, Angebote von 300 Franken (inkl. Spesen) seien aber nicht schwierig zu finden. Dies sei ein «Entgelt, wofür eine gute Handwerkerin nicht einmal in ihr Übergwändli steigen würde», kommentiert er dies. Zudem würden verschiedene Zeitungen Kommunikation-Studierende als «Praktikanten» und «Volontäre» zu Minimalansätzen arbeiten lassen.
Mittwoch
24.01.2007