Der Deutsche Journalistenverband (DJV) hat angebliche «Knebelverträge» des Berliner Zoos betreffend die Berichterstattung über den kleinen Eisbär Knut kritisiert. Angeblich will die Zoo-Verwaltung eine positive Berichterstattung erzwingen. «Ich sehe in unserer Vereinbarung mit Pressevertretern keine Einschränkung des freien Journalismus», wehrte sich der kaufmännische Leiter des Zoos, Gerald Uhlich, am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur DPA dagegen. «Jeder Journalist ist berechtigt zu berichten, wie und was er mag.»
Die vom DJV beanstandete Passage bei der Abmeldung zum Pressebereich des Zoos im Internet richte sich vor allem gegen sinnentstellende oder missbräuchliche Verwendung von Fotos und Filmaufnahmen. «Wir sind eine seriöse wissenschaftliche Institution, die einen Ruf hat. Unsere Tiere und unsere Pfleger sollen nicht durch Ulksendungen verunglimpft werden», betonte Uhlich. Die Vereinbarung stehe im Übrigen in keinem Zusammenhang mit Eisbär-Baby Knut. Der Text sei bereits zwei Jahre alt.
Die Journalistengewerkschaft hatte am Vortag kritisiert, Journalisten erhielten nur dann Zugang zum Internet-Pressebereich des Zoos, wenn sie sich zur Einhaltung bestimmter Anforderungen verpflichteten. Dazu zählte, die dort zur Verfügung gestellten Materialien nicht für Darstellungen zu verwenden, die «den Zoo oder seine Mitarbeiter «in einem ungünstigen Licht erscheinen lassen».
Donnerstag
12.04.2007