Ausländische Journalisten müssen sich einen Tag vor einem Besuch oder einem Interview auf dem Tian`anmen-Platz anmelden und einen Interviewtermin beantragen. So hiess es am Dienstagmorgen in Peking. Die Behörden stellten ihnen dann einen «Führer» zur Seite. Das berichtete die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua mit Bezug auf Behördeninformationen. Wenige Stunden nach der Veröffentlichung der neuen Beschränkungen tönte es so: Die Anforderung sei nicht zwingend. Aber eine Vorabinformation würde den Behörden «helfen, besser Unterstützung zu leisten». Das teilte das Verwaltungskomitee für den Platz des Himmlischen Friedens der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua mit.
Die neuen Vorschriften für die Berichterstattung wurden am Morgen mit den kulturellen Veranstaltungen und den Menschenmassen begründet, die zu der dort laufenden Blumenschau erwartet werden.
Zeitlich wurden die Beschränkungen aber erlassen, nachdem eine Gruppe Pekinger Bürger einen organisierten Besuch von ausländischen Olympia-Journalisten in einem bekannten Peking-Enten-Haus südlich des Tian`anmen-Platzes genutzt hatte, um gegen unzureichende Entschädigungen nach dem Abriss ihrer Häuser zu protestieren. Die aufgebrachten Chinesen mit umgehängten Protestpostern hielten Dokumente in die Fernsehkameras.
Dienstag
05.08.2008