Eine Anordnung von Präsident Pervez Musharraf zur massiven Einschränkung der Pressefreiheit hat in Pakistan heftige Proteste ausgelöst. Am Donnerstag demonstrierten landesweit Tausende Journalisten und forderten eine Rücknahme der «Zensurmassnahmen». Die Regierung teilte in der Nacht zum Donnerstag mit, Musharrafs Anordnung solle von einer Kommission überprüft werden. Musharraf hatte am Montag angeordnet, ein gerade erst verabschiedetes Mediengesetz massiv zu verschärfen. Dadurch wird der zuständigen Aufsichtsbehörde ermöglicht, nach eigenem Ermessen Arbeitsmaterial von Journalisten zu beschlagnahmen und Fernsehsender zu verbieten.
Gleichzeitig wies er Kabelbetreiber an, Sendungen von drei beliebten Fernsehsendern nicht mehr in ihr Netz einzuspeisen. Die zurzeit betroffenen Sender hatten umfassend über die Proteste nach der Suspendierung des Obersten Richters Iftikhar Chaudhry und die Folgen berichtet. Musharraf hatte Chaudhry im März - angeblich wegen Amtsmissbrauchs - suspendiert. Seither sind bei Protesten gegen diese Entscheidung zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. Musharraf steht wegen seiner Haltung im Anti-Terror-Kampf unter massivem Druck. Im Innern sehen ihn viele als Lakaien der USA. Washington drängt ihn dagegen, schärfer gegen die afghanischen Taliban, die im Grenzgebiet zwischen beiden Ländern operieren, und andere Islamisten vorzugehen.
Donnerstag
07.06.2007