Content:

Montag
17.04.2006

Am zehnten Tag der Proteste gegen den autoritär herrschenden nepalesischen König Gyanendra, hat die Polizei am Samstag in Kathmandu mehr als ein Dutzend demonstrierender Journalisten festgenommen. Dies gab der Nepalesische Journalistenverband bekannt. Die Journalisten-Kundgebung fand in einer Gegend in der Hauptstadt statt, für die ein Versammlungsverbot galt. In Hetaua, 80 Kilometer südlich von Kathmandu, nahm die Polizei mehr als 100 Menschen fest, die eine lokale Ausgangssperre missachteten.

Ein vom Oppositionsbündnis SPA ausgerufener Generalstreik legte am Samstag erneut das öffentliche Leben in Kathmandu lahm. Studenten-Aktivisten blockierten Strassenkreuzungen und verbrannten Autoreifen. Die meisten Geschäfte blieben geschlossen. Am Vortag, dem nepalesischen Neujahrstag, war zunächst wieder Normalität in Kathmandu eingekehrt. Die Wiederaufnahme der Streiks folgte auf eine Neujahrsansprache des Königs, in der dieser Parlamentswahlen innerhalb eines Jahres angekündigt und die Opposition zum «Dialog» aufgefordert hatte.

Das Sieben-Parteien-Bündnis SPA, das hinter den Protesten steht, lehnte dies allerdings ab. Unter der autoritären Königsherrschaft seien freie und faire Wahlen nicht möglich, erklärten Oppositionspolitiker. Gyanendra hatte im Februar 2005 die Macht im Himalaya-Land ganz an sich gerissen. Bereits im Mai 2002 hatte er das gewählte Parlament aufgelöst. Siehe auch: Zeitungsverleger protestieren gegen Unterdrückung in Nepal und In Nepal ist es gefährlich, ein Journalist zu sein