Die islamistischen Taliban haben am Wochenende damit gedroht, den von ihnen entführten italienisch-schweizerischen Journalisten Daniele Mastrogiacomo innerhalb von sieben Tagen zu töten, falls Italien keine Frist für den Abzug seiner 2000 Soldaten aus Afghanistan festlegen sollte. Mullah Dadullah, der als Militärchef der Taliban in Südafghanistan gilt, forderte in einem Telefongespräch mit der Nachrichtenagentur AFP ausserdem die Freilassung von zwei Taliban-Sprechern, von denen der eine in Pakistan, der andere in Afghanistan inhaftiert ist.
Dadullah sagte, der für die italienische Tageszeitung «La Repubblica» arbeitende Daniele Mastrogiacomo werde in der südlichen Provinz Helmand festgehalten und sei «bei guter Gesundheit». Die Zeitung hatte angegeben, seit Sonntag jeden Kontakt zu ihrem 52-jährigen Sonderkorrespondenten verloren zu haben. Mastrogiacomo geriet offenbar am Montag in die Gewalt der Taliban, als er von Kandahar nach Helmand reisen wollte.
Mastrogiacomo ist italienisch-schweizerischer Doppelbürger. Seine Mutter stammt aus der Waadt. Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) befasst sich nach eigenen Angaben auch mit dem Fall und steht in Kontakt mit den italienischen Behörden und der Familie des Entführten. - Siehe auch: Italienisch-schweizerischer Journalist in Afghanistan entführt
Sonntag
11.03.2007