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Donnerstag
13.09.2007

Der italienische Journalist Lirio Abbate ist Anfang September nur knapp einem Mordanschlag entkommen, wie am Donnerstag bekannt wurde. Zwei Menschen wurden erwischt, als sie in Palermo gerade eine Bombe unter dem Auto Abbates anbrachten. Der Redaktor der italienischen Nachrichtenagentur Ansa und Mitarbeiter der Tageszeitung «La Stampa» ist besonders für seine Berichte über organisierte Kriminalität bekannt. Bei einer von der Regionalzeitung «Giornale di Sicilia» organisierten Demonstration drückten hunderte Teilnehmer ihre Solidarität mit Abbate und ihre Ablehnung des organisierten Verbrechens aus. Auch der Bürgermeister von Palermo, Diego Cammarata, und die Organisation Reporter ohne Grenzen verurteilten den Anschlag. Cammarata lobte Abbate für seine mutige Arbeit, die er trotz laufender Drohungen fortsetzt.

Abbate wurde erstmals nach der Veröffentlichung seines Buches «I Complici» bedroht. Im vergangenen Mai wurde er als erster Journalist der Stadt unter permanenten Polizeischutz gestellt. Abbate fährt seither ein kugelsicheres Auto und wird ständig von zwei Bodyguards der Sicherheitskräfte begleitet. Sie waren es, die die Attentäter überraschten und darin hinderten, an der bereits funktionsfähigen Bombe die letzten Handgriffe vorzunehmen.

In Neapel steht der Korrespondent des Wochenmagazins «L`Espresso», Roberto Saviano, seit Oktober 2006 unter Polizeischutz. Auch Saviano hatte nach nach einem detaillierten Bericht über die Mafiosi der Stadt Drohungen erhalten.