Der langjährige Moderator des «ZDF-Magazins», Gerhard Löwenthal, ist am Freitag im Alter von 80 Jahren gestorben. Knapp zwanzig Jahre lang hatte Löwenthal mit seiner Sendung in Deutschland für Gesprächsstoff gesorgt und oft Emotionen geschürt. Kein anderer Fernsehmoderator hatte die Meinungen so polarisiert wie der erklärte Antikommunist, der sich selbst als «radikalen Konservativen» charakterisierte.
Journalismus verstand er als Kampf: Von Januar 1969 bis Dezember 1987 prangerte er am Mittwochabend zur besten Sendezeit Menschenrechtsverletzungen hinter dem Eisernen Vorhang an und zog gegen die Ostpolitik des SPD-Kanzlers Willy Brandts zu Felde. 1963 kam er als Redaktionsleiter zum ZDF. Das politische Profil des damals jungen Fernsehsenders wurde von ihm mit seinem Magazin stark mitgeprägt.
Löwenthal, am 8. Dezember 1922 in Berlin als Sohn eines jüdischen Fabrikanten geboren, war zeitweise zusammen mit seinem Vater im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Seine Grosseltern starben in Theresienstadt.
Sonntag
08.12.2002