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Samstag
03.01.2009

Der Schriftsteller Johannes Mario Simmel ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Der Autor des Bestsellers «Es muss nicht immer Kaviar sein» verstarb am Neujahrstag, wie sein Schweizer Anwalt bekannt gab. Simmel lebte in einer Altersresidenz in Zug.

Er wurde am 7. April 1924 als Sohn eines jüdischen deutschen Vaters und Enkel eines SPD-Mitbegründers in Wien geboren. Während des Zweiten Weltkriegs verlor Simmel die halbe Verwandtschaft im Konzentrationslager. Er selber wurde als Chemieingenieur dienstverpflichtet.

Seit seinem 17. Lebensjahr hatte er Novellen verfasst. «Schön schreiben wie Rilke oder Rimbaud» war damals sein Ehrgeiz. Das änderte sich aber, wie er sagte: «Es ist nicht die Zeit, wie Thomas Mann zu schreiben.» Aufklären und Katastrophen verhindern wurden zu seinem Lebensmotto.

1948 wurde Simmel Kulturredaktor in Österreich. Nebenbei begann er Drehbücher zu schreiben, 36 wurden es insgesamt. 1950 begann er in Deutschland für die Illustrierte «Quick» zu schreiben. Unter sieben Pseudonymen verfasste er bis zu einem Drittel der Ausgabe, darunter auch einen Sex-Briefkasten.

Nach dem Roman «Es muss nicht immer Kaviar sein» 1960 und dem Stück «Der Schulfreund» konnte Johannes Mario Simmel von der Literatur leben.

Weitere Bucherfolge waren 1970 «Und Jimmy ging zum Regenbogen». «Der Stoff aus dem die Träume sind» über die Verlogenheit von Illustrierten. «Doch mit den Clowns kamen die Tränen» über Genmanipulation (1987); 1990 der Öko-Roman «Im Frühling singt zum letzten Mal die Lerche» und 1993 der Antirassismus-Roman «Auch wenn ich lache, muss ich weinen».

Johannes Mario Simmels Bücher waren mit allen Unterhaltungselementen immer gut recherchierte Informationen.