Google, Yahoo, Ask Jeeves, AOL und andere Internetunternehmen stehen in den USA wegen Klickbetrugs vor Gericht. Eine Gruppe von Werbekunden um die Handelsfirma Lane`s Gifts & Collectibles wirft den Unternehmen vor, bewusst zu hohe Preise für die Online-Werbung verlangt zu haben. Die zu hohen Preise resultieren demnach aus der mangelhaften Berücksichtigung des Klickbetrugs, berichtet das «Wall Street Journal» (WSJ) am Dienstag. Zudem haben sich Google & Co laut Kläger untereinander abgesprochen, um weiterhin zu hohe Preise von Werbekunden zu verlangen und das Problem des Klickbetruges zu vertuschen.
Die Klage wurde in aller Stille bereits im Februar in Miller County im US-Bundesstaat Arkansas eingebracht. Bis jetzt geben sich die beklagten Internetunternehmen noch recht bedeckt. Das nährt laut WSJ die ohnedies vorhandene Sorge von Werbekunden, dass das Problem des Klickbetruges grösser ist als bisher angenommen. Schätzungen gehen davon aus, dass bereits bis zu einem Fünftel aller Klicks auf Werbelinks falsch sind. Die von der Klage betroffenen Internetunternehmen spielen das Problem natürlich herunter. Ask Jeeves hat laut WSJ angekündigt, sich «energisch» zu verteidigen. Wenn die Werbekunden zu der Ansicht kommen, dass Klickbetrug ein signifikantes Problem darstellt, könnte der Boom bei suchbezogener Werbung abflauen.
Werber bezahlen Google & Co üblicherweise nach der Anzahl der Klicks, die User auf ihre den Suchergebnissen beigefügten Werbelinks tätigen. Mit Programmen, die Clickbots genannt werden, können Klickbetrüger die Klickraten wesentlich erhöhen. Ein Klick kostet laut WSJ im Durchschnitt etwa 50 US-Cent. Durch die Anwendung von Clickbots können die Kosten für den Werbekunden daher explodieren. Die Internetunternehmen verweisen auf ihre Massnahmen gegen Klickbetrug. Allerdings wollen sie keine Details über ihren Kampf gegen Clickbots preisgeben. Werbekunden beklagen die Abhängigkeit vom guten Willen der Internetunternehmen, wenn es zu Unregelmässigkeiten kommt.
Dienstag
05.04.2005