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Samstag
04.09.2004

Die Regierung von Silvio Berlusconi will Italiens öffentlich-rechtliche TV-Anstalt RAI im kommenden Jahr privatisieren. Dies sagte am Freitag Telekommunikationsminister Maurizio Gasparri nach Angaben italienischer Medien. Gasparri gab der Fusion zwischen den Hauptgesellschaften der TV-Anstalt, RAI Holding und RAI Spa, grünes Licht, was der erste Schritt in Richtung Privatisierung sei. Diese könnte bereits im kommenden Frühjahr erfolgen, meinte Gasparri. In einer ersten Phase solle ein Anteil von 5 bis 10% verkauft werden.

Gasparri forderte die italienischen Verleger auf, im Digitalbereich und vor allem in jene Kanäle zu investieren, die RAI den Privatinvestoren öffnen werde. «Ich hoffe, dass Minderheitsaktionäre bei der RAI einsteigen werden, wie es bereits bei der Erdölgesellschaft ENI und dem Stromkonzern Enel der Fall gewesen ist», sagte Gasparri. «Privataktionäre haben diesen beiden Gesellschaften gut getan, auch wenn diese mehrheitlich im staatlichen Besitz geblieben sind.» Im italienischen Fernsehbereich besteht zurzeit ein Duopol aus der RAI und der Mediengesellschaft Mediaset unter Kontrolle von Berlusconi.