Weil in den wichtigen Märkten Nordamerika und Westeuropa fast schon jeder ein Mobiltelefon besitzt, versuchen Handykonzerne jetzt, bestimmte Käufergruppen mit speziell entwickelten und designten Geräten zu versorgen, schreibt die «Financial Times Deutschland» am Montag. So umgarnen Hersteller wie Nokia, Motorola, Samsung, Sony Ericsson oder Siemens Geschäftskunden mit edlen Statussymbol-Businesshandys. Für Teenager gibt es ganze Kollektionen von flippigen, farbigen und polyfon quietschenden Multimedia-Klapptelefonen. Freiluft-Freaks können wasserdichte und stossfeste Geräte erstehen, die auch einem Tauchgang in der Südsee trotzen. Selbst an den Markt der telefonierenden Ausdauersportler wurde gedacht: Nokia rüstete einige seiner Handymodelle mit Pulsmesser aus, andere haben eine Kompass oder einen Lärmpegelmesser - sei es für den Besuch in einem Club oder beim Kauf einer Wohnung in Flughafennähe.
«Die Anbieter versuchen, neue Märkte anzusprechen. Damit hoffen sie, Kunden zu finden, die mehr als ein herkömmliches Gerät zum Telefonieren brauchen», sagt Carolina Milanesi, Analystin bei der Marktforschungsfirma Gartner. Hinter den Anstrengungen, neue Kundengruppen zu gewinnen oder die Anschaffung von Zweithandys anzukurbeln, steckt eine bittere Erkenntnis: Die Jahre, in denen die Branche jährliche Zuwachsraten von mehr als 20% bei den Stückzahlen erzielen konnte, sind vorbei. Die Marktforschungsfirma Instat geht davon aus, dass das Wachstum im Jahr 2005 bei lediglich 7% liegen wird. Das würde bedeuten, dass weltweit etwa 725 Millionen Handys von den Herstellern ausgeliefert werden. Auch andere Prognosen für den weltweiten Handymarkt liegen für 2005 nur zwischen 3 und 8%.
Montag
07.03.2005