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Montag
27.10.2025

Medien / Publizistik

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Das neue «Jahrbuch Qualität der Medien» hat unter anderem auch untersucht, auf welche Quellen KI-Chatbots wie ChatGPT oder Perplexity zurückgreifen. 

Der Journalismus bleibt die wichtigste Wissensquelle. Bei ChatGPT stammen 73,2 Prozent, bei Perplexity 66,5 Prozent der angegebenen Quellen aus journalistischen Medien, wenn User nach aktuellen Ereignissen oder News fragen.

Dabei machen laut der neuen Studie des Forschungszentrums Öffentlichkeit und Gesellschaft (fög) der Uni Zürich die internationalen Medien den grössten Anteil aus.

Bei spezifischen Fragen zu Ereignissen, die die Schweiz betreffen, sind auch Schweizer Medien die zentrale Quelle der Roboter. Rund zwei Drittel dieser Quellen stammen dabei von privaten Medien, ein Drittel von den Sendern der SRG. 

«Vor dem Hintergrund, dass Menschen Tech-Plattformen weniger vertrauen als journalistischen Medien, dürften Chatbots damit auch von einem positiven Reputationstransfer profitieren», heisst es in der am Montag im Rahmen einer Podiumsdiskussion präsentierten Studie weiter.

Die Chatbots antworten manchmal aber auch fehlerhaft: Jede zehnte Chatbot-Antwort enthielt teilweise oder vollständig falsche Angaben. 

Als Beispiel nennt die Teilstudie des «Jahrbuchs» die Finanzierung der 13. AHV-Rente oder auch internationale Konflikten. 

«Da sich alle Fragen auf eindeutige Sachverhalte bezogen, muss dieses Resultat als ungenügend eingestuft werden», monieren die Autoren. 

Doch auch für den zitierten Journalismus sei das ein Problem. Schliesslich könne er mit «nachweislich fehlerhaften Darstellungen» in Verbindung gebracht werden. 

Die Chatbots profiterten vom Journalismus «weit stärker, als dies den Medienhäusern selbst zugutekommt», sei es durch Traffic oder finanzielle Gegenleistungen. 

Eine Vergütung des Journalismus durch kommerzielle Tech-Anbieter, wie es der Verlegerverband fordert, sei deshalb «ein legitimes Anliegen».