Filippo Leutenegger, FDP-Nationalrat und CEO Jean Frey AG, nutzte die Medienpräsenz rund um den angekündigten Abgang von «Weltwoche»-Chefredaktor Roger Köppel zur «Welt» und rief am Dienstag spontan die Medien zu sich, um «Fragen und Spekulationen um die Zukunft der Jean Frey AG» zu klären. Das Ergebnis: Der Verlag («Weltwoche», «Beobachter», «Bilanz») hat im letzten Jahr einen Reingewinn von 10 Millionen Franken erzielt. Der Umsatz belief sich 2003 auf circa 100 Millionen Franken, wie der CEO am Dienstag erklärte. Auf genauere Angaben verzichtete er, da die «Gruppe nicht börsenkotiert sei». Nach dem massiven Jahresverlust von 12 Mio. per Mitte 2002, als der Verlag von der Basler Mediengruppe an eine Aktionärsgruppe um den Financier Tito Tetamanti überging, schreibe man jetzt wieder einen Gewinn.
Als Gründe für den Turnaround nannte Leutenegger vor allem Mehrerträge bei der «Weltwoche» und dem «Beobachter». Gleichzeitig habe man im Bereich Druck und Personal deutlich Kosten gespart. Gegenüber 2002 hat die Gruppe 40 Stellen abgebaut. Dabei kam es bei der «Weltwoche» auch zu Entlassungen. Leutenegger dementierte Medienberichte, wonach das Wochenmaganzin deutliche Auflagenverluste erleide. Er räumte aber ein, dass die Auflage nach einem Höchststand im letzten Jahr wieder zurückgegangen sei. Bezogen auf das ganze Jahr sei das Blatt aber weiter im Aufwind mit einer «markanten Auflagenzunahme». Bis Ende 2002 hatte das Wochenblatt unter Köppels Ägide die Auflage von 80 000 auf 92 000 gesteigert. Vergleiche auch Roger Köppel wird neuer Chefredaktor von «Die Welt», Jean Frey AG: «Turnaround geschafft»
Dienstag
24.02.2004