Mit einem gemeinsamen Communiqué haben die Jean Frey AG («Beobachter», «Bilanz», «TV-Star», «Weltwoche») und Radio Zürisee in einem gemeinsamen Communiqué die diese Woche von der Eidgenössischen Räten beschlossene Totalrevision des Radio- und Fernsehgesetzes (RTVG) als «verpasste Chance für eine moderne Medienpolitik» bezeichnet. Gemeinsames Communiqué? Gehören die beiden Firmen jetzt plötzlich zusammen? «Keineswegs» versicherte Radio-Zürisee-Programmleiter Christoph Romer am Freitag gegenüber dem Klein Report. Es sei lediglich so, dass er sich kürzlich mit Jean-Frey-CEO Filippo Leutenegger über das Thema unterhalten und dabei festgestellt habe, dass sie beide «völlig deckungsgleiche Ansichten» zu dieser Frage haben.
Die «völlig deckungsgleichen Ansichten» laufen darauf hinaus, dass Christoph Romer und Filippo Leutenegger dem Parlament vorwerfen, es «einmal mehr» verpasst zu haben, «eine moderne Medienordnung durchzusetzen, welche die Angebotsvielfalt begünstigt und den privaten Radio- und Fernsehsendern eine echte Chance gegeben hätte». Die vorliegende Revision würde die Vorherrschaft der SRG zementieren und den privaten Sendern enge Grenzen setzen, kritisieren sie. Dies sei ein «ordnungspolitischer Sündenfall», der «einem qualitativ guten und vielfältigen Schweizer Radio- und TV-Programmangebot nicht dienlich» sei. Die mit dem neuen Gesetz auf 44 Mio. Franken erhöhten Gebührensplittinggelder seien für die privaten Sender zu viel zum Sterben und zu wenig zum Leben, bemängeln Filippo Leutenegger und Christoph Romer weiter. - Mehr dazu: RTVG zwingt Fernsehen zum Sparen, Verleger wollen Tele Top von der Gebührenkrippe wegdrängen und Positive Reaktionen auf das neue RTVG
Freitag
24.03.2006