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Montag
09.07.2007

Die absurdeste Fernseh-Unterhaltung sieht in Japan aus wie ein Videospiel: Es gibt Zwischen-Sequenzen, verschiedene Levels, Punkte und Bonus-Kekse zum Einsammeln. B-Promis (also bei uns die Servela-Promis) geben die Spielfiguren ab, zwängen sich in silberfarbene Strampelanzüge und durch winzige Mauerritzen, dies berichtete das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» am Montag. Für Nichtinsider: Unter Tetris versteht man ein Computerspiel, bei dem man herunterfallende, immer aus vier Quadraten bestehende Bausteine so drehen und seitlich verschieben muss, dass sie möglichst ohne Lücken eine Mauer bilden. Daher rührt auch der Name Tetris, welcher ein Derivat des griechischen Wortes für vier, «tetra», bedeutet.

Choi Hong-man ist einfach zu gross: 218 Zentimeter hoch, 160 Kilo schwer - der südkoreanische Kickboxer blamiert sich live im japanischen Fernsehen. In einem silbern glänzenden Anzug steht er auf einer Planke über einem Wasserbecken. Auf ihn rollt eine pinkfarbene Wand zu, in der Mitte eine Öffnung - der Umriss eines schlanken Mannes, der ein Bein hoch streckt. Diese Haltung soll der Kickboxer annehmen, sich irgendwie durchzwängen. Er schafft es nicht, die Wand rammt ihn, zerbricht, er plumpst ins Wasser und das Publikum lacht.

Menschen als Spielsteine - das ist ein Element der japanischen Fernsehshow «Tunnels no Minasan no Okage Deshita». Besonders witzige Ausschnitte wie der Auftritt des Kickboxers mit dem Spitznamen «Techno Goliath» kursieren im Web als «Menschliches Tetris», wie das Hamburger Nachrichtenmagazin in ihrem Bericht weiter schreibt. Tatsächlich erinnert die Show ein wenig an das legendäre Spiel: Man muss Spielsteine richtig drehen, um weiterzukommen. Beim Ur-Tetris fielen die eckigen Steine allerdings von oben in einen Behälter und mussten so gedreht werden, dass sie möglichst wenig Platz ungenutzt liessen. Ausschnitte vom Tetris-Spiel gibt es auf www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,493281,00.html