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Montag
26.01.2009

Immer wieder sorgen in der Mobilfunk-Hochburg Japan Fälle für Schlagzeilen, bei denen Handys jugendlichen Tätern wie auch ihren Opfern als Kommunikationsplattform dienen. Die Spanne reicht von Schikanen gegen Schüler und auch Lehrer, Prostitution von Schulmädchen über einschlägige Kontaktseiten im Internet bis zu Anleitungen zum Selbstmord. Jetzt will der Staat handeln und kurzum Mobiltelefone aus den öffentlichen Schulen des Landes verbannen.

Als sich der junge Gouverneur von Osaka, Toru Hashimoto, unlängst dafür aussprach, Handys aus den Schulen zu verbannen, sorgte das für Aufsehen. Viele bezweifeln, dass ein Verbot an Schulen etwas bringt, argumentieren sie. Schliesslich benutzten die Kinder ihre Handys nach dem Unterricht sowieso weiter. Japans Kommunikationsminister Kunio Hatoyama findet Hashimotos Vorschlag jedoch gut: «Menschen, die stark von E-Mails auf Mobiltelefonen abhängig sind, würden ihre Konversationsfähigkeiten verlieren. Es gibt keinen Zweifel, dass Mobiltelefone einen Aspekt haben, der zum Verlust von Menschlichkeit führen könnte», sagte er. - Siehe auch: Schule zwischen Handyverbot und Handykunde, Lehrerverband gegen flächendeckende Handyverbote an Schulen und Schülerorganisationen halten Handyverbot für unsinnig