Jakob Augstein, Sohn des «Spiegel»-Gründers Rudolf Augstein, hat sich erstmals in seine Pläne für eine Neugestaltung der linken deutschen Wochenzeitung «Freitag» gucken lassen, die erstmals im kommenden April erscheinen soll. Er wolle mit dem Blatt «Türen und Fenster für neue Ideen öffnen», zitiert ihn das Magazin «Cicero» aus dem Ringier-Verlag.
Augstein hatte im Mai 2008 das 1990 gegründete Blatt gekauft. Die bisherige Unterzeile «Die Ost-West-Wochenzeitung» soll künftig wegfallen, sie sei überholt. «Mich interessiert sozialer Wandel, und der ist in Castrop-Rauxel wie in Cottbus ein Thema», sagte Augstein. Zur Frage, ob der «Freitag» weiterhin ein linkes Blatt sein werde, sagte der 41-jährige Neuverleger: «Ich bin nicht im Ideologiegeschäft, dazu bin ich zu kritisch.» Überraschend müsse eine Zeitung sein, auch mal einen Text drucken, der sagt, warum Hedgefonds gut sind. «Es gibt da draussen eine Menge Leute, die sich links nennen, mit denen ich wirklich nichts zu tun haben will», betonte Augstein und fügte hinzu: «Im Prinzip bin ich für Anarchie in den Medien.»
Donnerstag
20.11.2008