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Mittwoch
05.05.2004

Die SRG-Tochter tv productioncenter zürich (tpc) hat 2003 zum vierten Mal in Folge einen positiven Abschluss präsentieren können, wie Finanzchef Stephan Giachino an der tpc-Jahresmedienkonferenz am Mittwoch in Zürich erklärte. Wie bereits vermeldet konnte der Umsatz um 4,3% auf 138,8 Millionen Franken gesteigert werden. Die Umsatzsteigerung sei ein «solides Resultat», so Giachino. Der Betriebsgewinn (EBIT) sank um 10% auf 3,6 Millionen Franken. Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von 1,5 Millionen. Das sind 600 000 Franken weniger als 2002. Der Grund für den Rückgang sei eine Wertberichtigung der Beteiligung an der mittlerweile verkauften deutschen Tochterfirma tpc international, sagte Giachino. Der Beteiligungsverlust sei bereits im Geschäftsjahr 2003 abgeschrieben worden. Die Zahl der tpc-Beschäftigten sank um 2,1% auf 808 Personen, bzw 603 Vollzeitstellen, wie Giachino weiter erklärte. Der Personalaufwand sank von 51,5 auf 49% des Umsatztes.

Angestiegen sind die Erlöse aus Inland-Produktionen. Sie konnten laut tpc-Geschäftsführer Roger Sidler auf 125,5 Millionen erhöht werden (+4,4%). Bei den für SF DRS ausgeführten Aufträgen schlugen Ereignisse wie das «50-Jahr-Jubiläum», die eidgenössischen Wahlen oder die Sendung «Music Star» positiv zu Buche. Der Erlös belief sich auf 98,5 Millionen (plus 4,8%). Der Produktionsertrag aus Aufträgen von übrigen SRG-Partnern war mit 19,8 Millionen Franken sogar um fast 20% besser ausgefallen als im Jahr 2002. Verantwortlich dafür sind laut Sidler die Ski-WM in St. Moritz wie auch die fürs Tessiner Fernsehen übertragene Mountainbike-WM im Tessin.

Der Umsatz mit den übrigen Schweizer TV-Kunden wie privaten Fernsehstationen ist im letzten Jahr indes um rund ein Viertel auf 7,2 Millionen gesunken. Nachdem im Jahr 2002 die Expo zahlreiche Aufträge beschert habe, seien diese im Folgejahr weggefallen, sagte Sidler. Die zahlreichen Feiern zur Mediationsakte im letzten Jahr hätten diesen Ausfall unerwarteterweise nicht kompensieren können. Trotz der gesunkenen Werbeausgaben der Schweizer Unternehmen konnte die tpc im Bereich Corporate-Communications-Produktionen den Umsatz um 17,8% auf 10,6 Millionen Franken steigern. Dazu gehören Auftragsarbeiten wie «konsum tv», «Amag News» oder «Telescoop».

Trotz der schwierigen Geschäftstätigkeit im Ausland hält die tpc laut Sidler an ihrer Strategie grundsätzlich fest. Allerdings werde man sich auf mobile Produktionen und Grossanlässe konzentrieren. So wird die tpc an den Olympischen Spielen in Athen die Ruderwettkämpfe und bei den Winterspielen in Turin die Abfahrts-und Super-G-Rennen produzieren. Für die Übertragung von Radrennen wartet die Firma mit zwei Neuerungen auf. Statt Helikoptern setzt sie Flächenflugzeuge ein, die in über 6000 Metern Höhe als Relais-Station dienen. Dadurch sei man weit gehend wetterunabhängig, sagte Sidler. Gleichzeitig kämen bei der Tour de Suisse an den Velos befestigte Minikameras zum Einsatz.

Fürs laufende Jahr rechnet Sidler etwa mit dem gleichen Geschäftsresultat wie 2003. Es sei höchstens mit einem geringen Zuwachs zu rechnen. «Die Ergebnisse des ersten Quartals 2004 zeigen, dass wir auf Kurs sind», erklärte Sidler. Das tpc wurde im Jahr 2000 aus dem SF DRS ausgegliedert. Die Aktien befinden sich aber zu 100% im Besitz der SRG, die mit SF DRS auch die wichtigste Kundin ist. Ihr Anteil am tpc-Umsatz betrug laut Giachino im letzten Jahr 71%. Vergleiche auch: Umsatzsteigerung des TV Productionscenter Zürich