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Sonntag
12.02.2012

Am Freitag hat das «Ja zum Buch»-Komitee in Bern seine Kampagne für die am 11. März anstehende Buchpreisbindungs-Abstimmung lanciert. Vertreterinnen und Vertreter aller Regierungsparteien sowie der Grünen hätten an der Medienkonferenz teilgenommen, wie die Befürworter fixer Buchpreise am Freitag mitteilten. Zudem habe Kabarettist Emil Steinberger ein Grusswort gehalten.

Die Position der Gewerkschaften wurde von Danièle Lenzin, Co-Präsidentin von syndicom, vertreten. Die Vertreterin der Gewerkschaft Medien und Kommunikation erklärte, dass sich die Buchpreisbindung in allen Ländern bewährt habe, in denen sie eingeführt wurde. Insgesamt habe sie die Bücher günstiger gemacht. «In der Schweiz hingegen schliessen seit der Aufhebung der Buchpreisbindung immer mehr der kleinen Buchhandlungen, die von der Bevölkerung sehr geschätzt werden», so Lenzin. Ein Ja zur Buchpreisbindung sei deshalb gleichbedeutend mit einem «Ja zum Schutz wertvoller Arbeitsplätze und zum Erhalt von KMUs», erklärte die Gewerkschaftsvertreterin.

Anderer Ansicht ist das Referendumskomitee. Gerade weil das Buch ein Kulturgut sei, dürfe man es nicht der Buchpreisbindung unterwerfen. «Die viel zitierten Zahlen aus dem benachbarten Ausland täuschen über deren Situation im Buchmarkt hinweg. Die Anzahl Buchhändler ist in Deutschland in den letzten sechs Jahren von 6300 auf 3800 drastisch gesunken, obwohl eine Buchpreisbindung besteht», teilte das Komitee «Nein zu überteuerten Büchern» mit.

Die vermeintlich steigenden Preise in Grossbritannien seien derweil darauf zurückzuführen, dass die vorliegende Studie lediglich die Preise der Buchhändler berücksichtige, nicht jedoch jene anderer Absatzstellen wie Apotheken, Supermärkte und Kioske. «So ist gerade in Grossbritannien die Verfügbarkeit von Büchern seit der Aufhebung der Buchpreisbindung massiv gestiegen. Auch der Gesamtumsatz der Buchbranche ist seit der Aufhebung der Buchpreisbindung in Grossbritannien deutlich angestiegen», erklärten die Buchpreisbindungs-Gegner.