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Donnerstag
16.06.2005

Bis zum Jahr 2015 sollen auch die weltweit 800 000 Dörfer über einen Telefonanschluss verfügen, die heute noch darauf verzichten müssen. Die Internationale Telekommunikations-Union (ITU) startete dazu am Donnerstag in Genf die Initiative Connect the World. «Nach Schätzungen der ITU haben weltweit 1 Milliarde Menschen oder 20% der Weltbevölkerung keinen Zugang zu den grundlegendsten Dienstleistungen der Telekommunikation wie dem Telefon», sagte ITU-Generalsekretär Yoshio Utsumi vor den Medien. In reichen Ländern hätten die Nutzer immer noch einen 5-mal besseren Zugang zu Fix- und Mobiltelefonen als in armen Ländern.

Bei Internet und PC sei die Kluft noch grösser. Die Internetnutzung sei in Industrieländern 9-mal grösser als Entwicklungsländern. Das sei nicht überraschend, da der PC-Zugang in den Industrieländern 13-mal grösser sei. Die neue Entwicklungsinitiative Connect the World baue auf dem Aktionsplan des ersten Weltinformationsgipfels (WSIS) vom Dezember 2003 auf, führte Utsumi aus. Dieser Plan sieht unter anderem vor, dass bis in 10 Jahren weltweit alle Dörfer, Schulen und Universitäten über Telekommunikationsdienstleistungen einschliesslich Internet verfügen. Nötig sind dafür die entsprechende Infrastruktur sowie die Anwendungsdienstleistungen. Fixe Telefonleitungen für alle Haushalte der 800 000 Dörfer werden nach Angaben der ITU 300 Mrd. Dollar kosten.

Bislang beteiligen sich 22 Partner der Privatwirtschaft, von Regierungen, internationalen Organisationen sowie Nichtregierungsorganisationen mir verschiedenen Projekten an Connect the World. Darunter sind Alcatel und Microsoft, die EU, Frankreich, Ägypten und Senegal. Weiter gehören dazu die Unesco, das UNO-Entwicklungsprogramm UNDP und der Weltpostverein (UPU). Der UPU mit Sitz in Bern baut im Rahmen der Initiative ein weltweites Netz für Finanzdienstleistungen der Post auf. Damit soll unter anderem elektronische Geldüberweisung zu erschwinglichen Preisen möglich sein. Bislang benützen 31 Länder das UPU-System. Siehe auch: Leuenberger macht sich für solidarische Informationsgesellschaft stark