Die italienischen TV- und Radiojournalisten sind am Freitag in einen zweitägigen Streik getreten. Sie protestieren damit gegen den Abbruch der Verhandlungen über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV). Am Wochenende werden daher im Radio und Fernsehen nur stark gekürzte Tagesschauen gesendet. Die Journalisten der Printmedien und Nachrichtenagenturen hatten bereits vergangene Woche zwei Tage lang gestreikt. Die Journalistengewerkschaft hatte die Verhandlungen abgebrochen, nachdem die Konzessionen des Verlegerverbands FIEG als ungenügend bewertet worden waren. Die Gewerkschaft beschuldigt den FIEG, die Unabhängigkeit der Journalisten zu gefährden.
Die Journalistengewerkschaft wirft den Verlegern vor, ein unproduktives Modell voranzutreiben, das die Qualität im italienischen Informationssystem und die Rechte der Journalisten abbaut. «Die Verleger wollen sich nur auf Marketing, Werbung und Einschränkung der Personalkosten konzentrieren», protestierte ein Gewerkschaftssprecher. Ausserdem fordert die Journalistengewerkschaft bessere Regelungen für freie Mitarbeiter. Der Verband rief erstmals auch freischaffende Journalisten auf, am Streik teilzunehmen.
Freitag
07.10.2005