Angesichts einer verstärkten Fernsehpräsenz von Ministerpräsident Silvio Berlusconi vor den Wahlen hat Italiens Präsident Carlo Azeglio Ciampi an die Sender des Landes appelliert, ihre Sendezeiten fair zu verteilen. Es müssten strenge Regeln angewandt werden, um allen politischen Parteien gleichen Zugang zu den Sendungen des öffentlichen Senders RAI zu ermöglichen, schrieb Ciampi in einem am Samstag veröffentlichten Brief an den für die RAI zuständigen Parlamentsausschuss.
Vor den am 9. April geplanten Parlamentswahlen hat Berlusconi eine Medienoffensive gestartet; er tritt nahezu täglich in Radio- und Fernsehsendungen auf. Seiner Familie gehören selbst drei private TV-Sender, und als Ministerpräsident hat er indirekt Einfluss auf die RAI. Die oppositionelle Linke hat sich wiederholt darüber beklagt, dass Berlusconi während der vergangenen drei Wochen in einer ganzen Reihe von Fernsehsendungen aufgetreten war - von ernsten politischen Programmen bis hin zu Fussball- und Frühstücks-Shows. Dies gebe ihm einen unfairen Vorteil. Siehe auch: Berlusconi passt sich auch das Wahlwerbegesetz an
Sonntag
29.01.2006