Der italienische Dichter Mario Luzi ist am Montag im Alter von 90 Jahren in seiner Wohnung in Florenz gestorben. Dies teilte der Bürgermeister von Florenz, Leonardo Dominici, im Auftrag der Familie mit. «Das ist ein grosser Verlust für die Stadt und das Land. Wir sind tief betroffen», sagte Domenici. Luzi war kurz nach seinem 90. Geburtstag im Oktober vom italienischen Staatschef Carlo Azeglio Ciampi zum Senator auf Lebenszeit ernannt worden. 6 Mal war der florentinische Poet für den Literatur-Nobelpreis nominiert.
1935 erschien Luzis erster Lyrikband «La barca», mit dem der junge Dichter schnell die Florentiner Künstlerkreise in seinen Bann zog. Es war die Zeit des Faschismus, in der die Dichter «sich dem Geheimnis, der Innenschau und der Suche nach der Tiefe zuwandten», erinnerte er sich später. Begeisterung erntete der Dichter vor allem auch für das Werk «Und ein Lächeln, das alles verwirrt - Ein Dichter in China». Der Band mit Poesie und Kurzprosa schildert die grossen Umwälzungen im grössten Land Asiens auf dem Weg zu einem politischen Neuanfang und ist seit 2001 auf Deutsch erhältlich.
Montag
28.02.2005