Die italienische Journalistin und Schriftstellerin Oriana Fallaci ist tot. Die 76-Jährige starb in der Nacht zum Freitag in Florenz, berichtete das staatliche italienische Fernsehen. Fallaci war in den vergangenen Jahren vor allem durch massive Kritik am radikalen Islamismus in die internationalen Schlagzeilen geraten. Sie litt seit längerer Zeit an Krebs.
Oriana Fallacis Buch «Die Wut und der Stolz», mit seinen unverhohlenen Verbalattacken gegen den Islam, war auch Gegenstand von Klagen in der Schweiz. Aus Bern reichte deshalb 2002 ein Ersuchen um Strafverfolgung an Italien ein. Das islamische Zentrum Genf, die Organisation ACOR SOS Racisme und eine Einzelperson hatten Klage eingereicht. Ihrer Ansicht nach verstiess Oriana Fallaci gegen die Artikel 261 und 261 bis, Glaubens- und Kultusfreiheit und Rassendiskriminierung, des Schweizerischen Strafgesetzbuches. Sie verlangten ein Verbot des Buchs.
Auf Anfrage der Genfer Justiz, die ein Strafverfahren eingeleitet hatte, bat das Bundesamt für Justiz im November 2002 Italien um die Übernahme des Strafverfahrens. Der damalige Justizminister Roberto Castelli lehnte das Ersuchen ab mit dem Argument, die italienische Verfassung garantiere Meinungsfreiheit.
Freitag
15.09.2006