Content:

Mittwoch
14.06.2006

Die römische Staatsanwaltschaft fordert einen Prozess gegen einen US-Soldaten. Der Soldat wird beschuldigt, im März 2005 im Irak auf den Wagen des italienischen Geheimdienstagenten Nicola Calipari geschossen zu haben. Ein Untersuchungsrichter soll in den nächsten Tagen über die Eröffnung eines Verfahrens gegen den 35-jährigen US-Soldaten entscheiden. Sollte dieser nicht vor dem Untersuchungsrichter erscheinen, soll ein Rechtsanwalt ihn vertreten. Dieser würde von italienischen Justizbehörden bestimmt, wie die römische Tageszeitung «La Repubblica» am Mittwoch weiter berichtete.

Der US-Soldat wird beschuldigt, im März 2005 bei einem Check Point auf das Auto von Calipari geschossen zu haben, das sich auf dem Weg zum Flughafen von Bagdad befand. Calipari kam bei dem Zwischenfall ums Leben. Im Auto sass auch die Journalistin Giuliana Sgrena, die nach dreiwöchiger Geiselhaft freigelassen worden war. Zwischen Italien und den USA war im vergangenen Jahr eine Kontroverse um den genauen Hergang des Beschusses entbrannt. In einer gemeinsamen Untersuchungskommission konnten sich die beiden Länder nicht auf einen einheitlichen Bericht einigen. Die US-Darstellung, dass die beteiligten US-Soldaten keine Schuld treffen würde, hatte in Italien Empörung hervorgerufen. Italien hatte daraufhin in einem eigenen Dossier Vorwürfe gegen die USA erhoben. Siehe auch: Italien macht US-Soldaten für Tod von Calipari mitverantwortlich