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Montag
17.07.2006

Vom Krieg im Nahen Osten ist auch die Unabhängigkeit der Berichterstattung betroffen. Am Montag haben die israelischen Behörden den Chef des israelischen Büros des arabischen Fernsehsenders El Dschasira vorübergehend festgenommen. Der Journalist habe gegen die in Israel geltenden Militärzensurbestimmungen verstossen, lautete der Vorwurf. Die israelische Polizei habe Walid el Omari in der Nähe des nordisraelischen Ortes Saint-Jean-d`Acre festgenommen, wo er über die Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz in der Grenzregion berichtet hatte, wie der in Katar beheimatete TV-Sender mitteilte.

Nach wenigen Stunden in israelischer Haft sei der Journalist gegen Hinterlegung einer Kaution wieder freigekommen. Schon in der Nacht von Sonntag auf Montag sei Omari einmal vorübergehend festgenommen worden. Am Sonntag war ein Team des Fernsehsenders in der Nähe der nordisraelischen Hafenstadt Haifa vorübergehend in Gewahrsam genommen worden.

In einer Erklärung warf der Sender Israel vor, die Berichterstattung über die Gewalt zwischen Arabern und Israelis zu behindern. Auch die israelische Auslandpressevereinigung (FPA) protestierte in einer Erklärung am Montagabend gegen die «Schikanierung» eines Auslandkorrespondenten. Sein Sender habe «keine Bilder gezeigt, die sich in wesentlicher Weise von dem unterschieden hätten, was in israelischen Medien zu sehen war», hielt die FPA-Erklärung fest. Auch die Menschenrechtsorganisation «Reporter ohne Grenzen» kritisierte die Methoden der israelischen Ordnungskräfte.