Nach der Militäroffensive im Gazastreifen bereitet sich Israel auf mögliche Klagen gegen Minister oder Armeeoffiziere wegen Kriegsverbrechen vor. Bereits hat die Militärzensur den Medien verboten, die Namen von Armeeoffizieren zu nennen, die an der Operation im Gazastreifen teilgenommen haben. Auch die Veröffentlichung von Bildern, auf denen diese Offiziere erkennbar sind, wurde untersagt. Damit sollen Klagen gegen einzelne Armeemitglieder verhindert werden. Eine neue Sonderkommission für internationale Rechtsstreitigkeiten soll nächste Woche ihre Arbeit aufnehmen.
Bei der dreiwöchigen Offensive wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Gaza mehr als 1400 Menschen, nach Zählung des palästinensischen Menschenrechtszentrums 1285 getötet. Bei fast 70 Prozent der Todesopfer soll es sich nach Angaben der Menschenrechtler um Zivilisten gehandelt haben. Ausländische Regierungen und Menschenrechtsgruppen kritisierten die israelische Militäroperation als unverhältnismässig. Auch Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte eine Untersuchung zum Tod ziviler Opfer. Israel weist die Kritik zurück und wirft der Hamas vor, Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutzt zu haben.
Samstag
24.01.2009