Ein 41-jähriger Algerier und ein 27-jähriger Marokkaner sollen den Zentralcomputer der Universität Genf für die Verbreitung islamistischer Propaganda missbraucht haben. Die Genfer Polizei hat am Freitag die Verhaftung der zwei Männer mitgeteilt. Den Fall ans Licht gebracht hat ein Journalist der «Weltwoche». Er informierte die Uni Genf darüber, dass über ihr Informatiksystem Hassbotschaften und Parolen des islamistischen Terrorismus verbreitet würden. Die Universität hatte laut der Genfer Polizei deswegen letzten Dienstag eine Klage gegen Unbekannt eingereicht.
Die Ermittlungen der Polizei und der Hochschule führten dann zur Festnahme der beiden Nordafrikaner. Der Marokkaner hat keine Aufenthaltsgenehmigung; beim Algerier handelt es sich um einen abgetauchten abgewiesenen Asylbewerber. Die beiden Männer haben laut der Polizei erklärt, sie hätten den Zentralrechner der Uni dazu benutzt, im Internet zu surfen - dank eines Zugriffscodes, den eine Studentin nachlässigerweise habe herumliegen lassen. Dabei hätten sie «aus Neugierde» extremistische Sites besucht. Hassbotschaften hätten sie aber nicht verbreitet.
Sonntag
30.10.2005