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Sonntag
07.05.2006

Der Iran hat am Samstag dem inhaftierten Schriftsteller Ramin Dschahanbeglu Spionage vorgeworfen. Er sei «wegen Kontakten zu ausländischen Elementen von der Justiz verhaftet worden und wird derzeit vom Geheimdienst verhört». Mit diesen Worten zitierte die Nachrichtenagentur Fars den iranischen Geheimdienstchef Gholam-Hussein Mohseni-Edjehi. Mehr zum Fall wollte der Geheimdienstchef bis nach den Verhörungen nicht sagen.

Dschahanbeglu wurde am 27. April auf dem Flughafen von Teheran verhaftet, als er über Wien nach Budapest fliegen wollte. Dschahanbeglu hätte am vergangenen Mittwoch an der Budapester Zentraleuropäischen Universität einen Vortrag halten und vorher in Wien auftreten sollen. Wie eine Sprecherin der ungarischen Akademie mitteilte, hat die ungarische Botschaft in Teheran durch Dschahanbeglus Ehefrau von dessen Verhaftung erfahren. Der Schriftsteller sei seither im Gefängnis. Siehe auch: Satire ist in Iran nicht erwünscht