Nach einem Übersetzungsfehler hat die iranische Regierung dem Mitarbeiter des US-Nachrichtensenders CNN in Teheran die Arbeitserlaubnis entzogen. Auch dürften bis auf weiteres keine anderen CNN-Reporter ins Land einreisen, teilte das Kulturministerium am Montag mit. Teheran wirft CNN vor, bewusst eine Erklärung von Präsident Mahmud Ahmadinedschad zum Atomstreit verfälscht zu haben, um die Weltmeinung zu «manipulieren».
Der CNN-Mitarbeiter hatte bei einer Medienkonferenz am Samstag Ahmadinedschads Erklärung, Iran habe das Recht auf Atomenergie und Atomtechnologie falsch übersetzt. Er hatte berichtet, der Präsident habe erklärt, Iran habe das Recht auf Atomwaffen. CNN hatte sich dafür bereits entschuldigt. CNN drückte sein Bedauern über den Fehler und seine Folgen aus. In einer am Sitz in Atlanta veröffentlichten Erklärung verwies das Medienunternehmen darauf, dass es sich auf allen zu der Gruppe gehörenden Kanälen sowie direkt bei der iranischen Regierung und dem iranischen UN-Botschafter entschuldigt habe.
Die Akkreditierungen für die Korrespondenten des amerikanischen Senders waren in der Vergangenheit schon mehrfach entzogen worden. Die Teheraner Führung verbindet nach Angaben von Beobachtern eine Hassliebe mit CNN. Viele iranische Politiker benutzen trotz aller Vorbehalte CNN immer wieder für Interviews, um ihre Standpunkte im Westen zu vermitteln.
Montag
16.01.2006