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Mittwoch
29.12.2010

Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat Probleme mit der Computersteuerung von Zentrifugen zur Uran-Anreicherung in der Atomanlage in Natans eingeräumt. «Sie konnten durch die Installation von Computerprogrammen bei einigen unserer Zentrifugen begrenzt Probleme verursachen», erklärte Ahmadinedschad in Teheran.

Auf wen er sich mit seiner Aussage bezog, sagte Ahmadinedschad nicht. Die Probleme seien inzwischen behoben worden, weitere Schwierigkeiten seien nicht zu erwarten. In Iran hatte es seit dem Sommer immer wieder Probleme mit dem sogenannten «Stuxnet»-Virus gegeben, der in Computersysteme eindringt, die Industrieanlagen, Kraftwerke und auch Ölpipelines und -plattformen steuern, und diese nicht nur lahmlegen, sondern gezielt zerstören soll. Iran hatte aber bisher zurückgewiesen, dass auch Atomanlagen von dem Computervirus betroffen waren.

Am vergangenen Dienstag war ein Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bekannt geworden, dem zufolge die iranischen Aktivitäten zur Uran-Anreicherung in Natans im Zentrum des Landes im November an mindestens einem Tag komplett zum Erliegen gekommen waren. Die iranischen Behörden erklärten, dies sei wegen Wartungsarbeiten geschehen.

Das iranische Atomprogramm ist international umstritten. Westliche Staaten werfen Iran vor, unter dem Deckmantel der friedlichen Nutzung der Atomenergie nach Atomwaffen zu streben. Teheran weist dies zurück.