Seit Beginn des Krieges im März 2003 sind im Irak mindestens 100 Journalistinnen, Journalisten und Medienmitarbeiter getötet worden. Am Dienstag wurde die Leiche des irakischen Journalisten Adel Nadschi al-Mansuri gefunden. Der Korrespondent des iranischen Fernsehsenders «Al-Alam» war am Tag zuvor vor seinem Haus in Bagdad verschleppt worden. «Die Gewalt gegen Medienleute im Irak ist entsetzlich», heisst es in der Mitteilung der Reporter ohne Grenzen (ROG) vom Donnerstag.
«Kein bewaffneter Konflikt seit dem Zweiten Weltkrieg hat so viele Todesopfer unter Reportern gefordert. Die irakische Regierung muss alles in ihrer Macht stehende tun, um die Verantwortlichen zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen. Es ist absolut inakzeptabel, dass nichts unternommen wird, um diese immer alltäglicher werdenden Morde aufzuklären und Journalisten zu schützen.» Der 20-jährige al-Mansuri hatte am Tag seiner Verschleppung seine Frau und seine Tochter aus Bagdad gebracht, nachdem er, vermutlich wegen seiner journalistischen Arbeit, Morddrohungen erhalten hatte. Reporter ohne Grenzen verurteilt ebenso die Übergriffe von Polizisten gegen Ali al-Yassi, Journalist des Satellitensenders «Al-Hurra». Er war am Dienstag in Bagdad schwer verprügelt worden.
Donnerstag
03.08.2006